Hallo, psychologisch ist es ja erwiesen, dass Sex im Gehirn gewissen Hormone ausschüttet, die einen emotional näher bringen. Ich merke bei mir selbst, dass ich mich nach und nach immer mehr verliebe, wenn ich öfters mit einem Mann schlafe und vielen meiner Freundinnen geht es genauso. Sind nur wir Frauen so oder wie geht es euch Männern damit? Baut ihr eine emotionale Bindung zu Frauen auf, mit denen ihr Sex habt? Ist das eine funktionierende Methode, um jemanden an einen zu binden? LG, natalia
Ich bin eine Frau, hab dazu aber wissenschaftliche Arbeit gelesen. Es geht vor allem den Frauen so durch chemische Prozesse, die beim Mann so nicht stattfinden.
Ich weiß nicht ob es allen Männern so geht, aber für mich sind Sex und Liebe zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich könnte mir z.B. vorstellen mit einer Frau Sex zu haben, die ich nicht ausstehen kann, vorausgesetzt ich finde sie attraktiv.
Dopamin! [Edit: NEIN, es ist natürlich nicht Dopamin, es ist Oxytocin. Das kommt davon, wenn man nicht alles vorher noch mal nachprüft. Hab's im restlichen Post jetzt auch geändert.] Ist ein ziemlich cooler/faszinierender Neurotransmitter. Es gibt zB eine Präriehundspezies [Edit: Präriewühlmäuse sind's, ich wusste doch, dass "prairie vole" für Präriehunde falsch klingt], die sich für's Leben paart, und eine andere, die das nicht tut - der Unterschied liegt in einem Gen, das den Oxytocinstoffwechsel beeinflusst. Greift man durch genetische Veränderungen oder oxytocinhemmende Medikamente ein, dann wird die ursprünglich lebenslang verpartnerte Spezies genauso promiskuitiv wie die andere. Bei Menschen wird das auch beim Stillen ausgeschüttet, was als Beweis für eine besondere Mutter-Kind-Bindung und/oder Vorteile des Stillens gegenüber Flaschenfütterung genommen wurde, bis festgestellt wurde, dass Flaschenfütterung auch Oxytocinausschüttung bewirkt (bei Männern wie Frauen). ....jedenfalls find ich das faszinierend. Das Ganze hängt aber sehr von sonstigen psychischen Faktoren ab (wie eigentlich alles im Hirn). Frauen mit postnataler Depression können soviel stillen wie nur geht und die Bindung hakt trotzdem, und man kann eben auch Sex mit anderen haben ohne sich zu verlieben. Eine Bindungsgarantie gibt das also nicht, schon gar nicht wenn andere Faktoren dagegen sprechen (häufige Streitigkeiten zB). Aus eigener Erfahrung kann ich da nicht wirklich was sagen, weil ich schon vorher emotionale Bindungen zu Menschen aufbau. Prinzipiell funktioniert Körperkontakt bei mir nur sehr begrenzt in der Hinsicht, weil ich oft eher etwas mehr Abstand will - mich da mit (auch sanfter) Gewalt festzuhalten hat dann eher gegenteilige Effekte. Und "nur" Sex allein scheint nicht viel emotionale Bindung zu bringen, eher mehr Lust auf Sex ^^
Ist mir gestern spät nachts im Bett noch aufgefallen. Mein Hirn ist dumm Zur Entschädigung hier ein Artikel über Präriewühlmäuse und ihre Hormone, der bestimmt alle Anwesenden brennend interessiert: http://www.spektrum.de/magazin/monogamie-bei-der-praeriewuehlmaus/821021
Meine Erfahrung dazu: wenn der Sex langweilig ist, kann ich 1000mal mit jemandem schlafen, ohne dass ich Gefühle oder Bindung entwickle. Wenn der Sex verdammt gut ist, bin ich nach dem ersten Mal süchtig. Ich hab von Männern gehört, dass es bei ihnen genauso ist. LG
Kann mich hier nur TESSA777 anschließen: Sex ist nicht gleich Sex und nicht jeder Mann gleich. Bei gutem Sex und einem für mich sehr anziehenden Charakter fühle ich mich schon sehr stark hingezogen. Ist der Sex allerdings nicht so toll dann kann entstehen auch keine Gefühle für mich. Ich kann also schon bestätigen, dass Sex in gewisser Weise zur Gefühlsbildung zuträgt
Puh also ich bin jemand der generell Sex und Gefühle nicht trennen kann... aber grundsätzlich ist emotional befriedigender Sex natürlich schon bindend
